Restselbstbild

Michael

 

Ein eigener Kerl im Himmel hoch.

Er ruft nur, doch holen tut er keinen.

Er stellte sich ein kleines Mal mitten in Paris.

Doch erst als er schon gegangen. Es ist auch nicht ganz klar, war es nun zum Abschied, der alten Aufgabe dankend hinterher. Oder war es gar ein Geschenk.

Doch es wäre nicht für Michael, wäre es nicht unerkannt. Bis ein Jahrhundert später es dämmert.

Dieses warme rote rostigbraune Monster, ist eine Dame gar fein.

Stehen sie nur mal darunter. Von Hand aufziehbare Tauben, verkauft von sansPapiers, machen das Bild zur Pracht.

Und der Bogen gespannt, wie die Bahn einer Rakete. Sonst würde es auch nicht halten, bei der schlanken Grazie. Kühn gedacht auf Stein gestellt.

Unten durch fährt die Metro ganz aus Eisen so wie er, sein Material.

Jedes Jahr beschiesst er uns, nach wie vor, mit kleinen eisernen Brocken, die verglühen, und nur manchmal auf die Erde gehen.

Wünschen kann man sich immer etwas, aber nur wenn man daran denkt.

Darum sehen sie in rostendem Apfel das Schimmern von Erzengel.

Im Blut, wenn wir bleich, erröten oder keins von beiden, schwimmt es auch, das Hämoglobin, der Eisenhorst im Menschen drin. Um uns zu reinigen, vom Drachen Feuer.

Sonst sind wir zu schwer auf der Waage, die er auch noch hat.

Copyright 2003 by Michael Mayer