Restselbstbild

Der Zeitpunkt

 

Und sie ermahnen immer wieder nur im Augenblick sei der Sinn des Seins. Ja einer behauptete sogar streng und fest der Augenblick daure im Höchstfall drei Sekunden, und nicht länger. Wolle man die Welt verändern oder gar sich selbst, dann könne man dies in diesen drei Sekunden tun und sonst gar nie.

Da sehe ich den Augenblick vor mir, der ärmste, gestutzt und gerupft aufs kleinste reduziert.

Nein, das kann er nicht gewesen sein der grosse Herrscher aller Zeit. So erbärmlich piepst er da vor mir. Da stell ich mir ein ganz andres Wesen vor mit mächtigen Flügeln breit.

Plan ich  einen schönen  Ausflug und erzähl von ihm Andertags meinem Freund. Ja, dann hat er eben Flügel von gestern und heut bis morgen. Das macht mir durchaus keine Sorgen.

In diesem Bogen kann ich nun wirken von Gestern hin bis morgen abends in der Beiz bei meinem Freunde.

Und da sahen wir plötzlich sich erheben ein noch viel mächtigeres Tier mit Flügeln gross wie Ozeane bis zum Horizont.

Der ein zum Anfang aller Zeiten, der andere schützend noch das End.

Ja das ist wirklich noch der Diener des Königs, mit der Waage und dem Schwert.

Und wenn man bedenkt, dass die weissen Strudel im Marmor drin von Wissenschaftler mit genausten Atomuhren gemessen noch immer drehen einmal in einer Million Jahren.

Da weis man wie gross er sein kann der Augenblick.

Copyright 2003 by Michael Mayer