Restselbstbild

Ein Gedankenobjektiv

 

Alle meine Geschichten handeln von Himmel und Erde, mit ihren Gesetzen. Jedes Gesetz der Erde hat seinen Bruder im Himmel. Jedes Gesetz im Himmel hält eine Schwester auf der Erde an der Hand.

Nun wollen wir die Gesetze verstehen von dieser Erde. Doch dies wird erst dann gehen, wenn wir ihre Geschwister sehen! Beide miteinander ins selbe Gesichtsfeld zu rücken ist schon ganz vertrackt. Es ist wie beim zoomen eines Fotoobjektives. Hat man die Erde scharf, verschwimmt das Himmelszelt. Richtet man sich auf den Himmel ein, sieht man keinen Boden mehr.

Einzig die Gedanken sind so weit um beides vor sich zu haben und zu sehen.

Dazu mein Lieblingsbeispiel von Rudolf Steiner:

Schenkt man auf der Erde ein paar Gläser ein, ist der Krug nachher leer, im Himmel dagegen voll! Denn wenn ein Lehrer etwas lehrt, weis er nachher mehr, über sein Gesagtes, und hat nicht vergossen des Inhalts Sinn!

Das kleine Wörtchen „Geben“ wirkt nicht gleich im materiellen wie im geistigen, dem Erden- und dem Himmelsreich.

Da der eine oben und die andere unten ist, findet man den Partner meist im Gegenteilbereich.

Behauptet einer das eine, sag ihm genau das andere, und ihr habt zusammen die ganze Wahrheit gefügt, im Dialog.

Für die Wahrheit ist immer beides wichtig. Das eine wie das andere sind hier richtig.

Mit der Zeit wird dieses im Gegenteil suchen zur Strategie. Es entsteht ein Froschaugenobjektiv!

Oder eben ein Gedankenobjektiv, so genau und scharf, um die Geschwister darin zu erkennen.

Eine ganz besondere Technologie zwischen Erd und Himmelslogie.

  

Copyright 2003 by Michael Mayer